Chemie ist eine Naturwissenschaft, welche den Aufbau, die Umwandlung und die Eigenschaften von Stoffen untersucht. Dazu werden Modelle und Theorien aufgestellt, welche die Welt bzw. Natur und ihre Gesetze anhand kleinster Teilchen erklärt. Chemische Stoffe bestehen aus Molekülen oder Atomen bzw. aus beiden, welche eine chemische Bindung eingehen. (siehe Artikel: Grundbegriffe der Chemie)
Grundlegend wird die Chemie in ein anorganisches und ein organisches Teilgebiet unterteilt. Die organische Chemie beschreibt die Vorgänge in einem Organismus und steht dabei in enger Verbindung zur Biologie. Das zweite Teilgebiet, die anorganische Chemie, beschreibt die Vorgänge in der unbelebten Natur.
Inhalt
Was bedeutet Chemie
Der Wort „Chemie“ kommt aus dem Altägyptischen und bedeutet schwarze Erde. Denn schon im Alten Ägypten beschäftigten sich die Menschen mit chemischen Reaktionen und Stoffen. Im antiken Ägypten wurde Chemie als kemi (schwarze Erde) bezeichnet. Dies war eine Ableitung von Kemet, was Schwarzes Land bedeutet und der Eigenname für Ägypten bei den Ägyptern war.
Mit dem Schwarzen Land meinten die Ägypter wiederum, den fruchtbaren Nilschlamm – welcher alljährlich angespült wurde. Dieser schwarze Schlamm war die Grundlage für die Nahrungsproduktion in Ägypten. Deren Zusammensetzung basiert auf kleinsten Teilchen, welche die Chemie untersucht.
Schon im Altertum beschäftigten sich die Menschen mit chemischen Stoffen, deren Vorkommen und Umwandlung. So bezeichnete man im antiken Griechenland die Kunst des Metallgießens als chēmeía und meinte damit die Umwandlung von Metallen.
Im Mittelalter entwickelte sich die Alchemie, als Kunst des Goldherstellens. Davon leitete sich im 13. Jahrhundert der Begriff Chymie ab. Die heutige Schreibweise des Begriffs entstand im 19. Jahrhundert.
Heute versteht man unter Chemie eine Naturwissenschaft, welche sich mit den Eigenschaften und Umwandlung von chemischen Stoffen beschäftigt. Es geht also in der Chemie sehr häufig um Zustandsänderungen von Stoffen. Immer wenn chemische Stoffe neu kombiniert werden, entstehen neue Stoffe. Dies nennt man chemische Reaktion.
Womit beschäftigt sich die Chemie
Die Chemie befasst sich grundsätzlich mit chemischen Elementen und chemischen Verbindungen. Dazu gehört auch, dass Elemente und Verbindungen identifiziert und klassifiziert werden. Weiterhin wird untersucht, welche chemischen Reaktionen zwischen Elementen und Verbindungen stattfinden. Diese Reaktionen werden bestimmt, angesteuert, gedeutet, angewandt und deren Mechanismen werden analysiert.
Etwas abstrakter kann man sagen, dass sich die Chemie mit Elektronen beschäftigt. Es geht um Elektronenabgabe, Elektronenaufnahme und Elektronenverteilung zwischen Molekülen und Atomen. Die einzelnen Elektronenübergänge unterliegen energetischen Abläufen, welche ebenfalls Untersuchungsgegenstand der Chemie sind.
Wie unterteilt man die Chemie
Die Einteilung der Chemie kann unterschiedlich erfolgen. Das klassische Einteilungsmodell unterscheidet zwischen organischer und anorganischer Chemie.
In den Anwendungsfeldern der anorganischen Chemie lässt sich zwischen technischer Chemie und physikalischer Chemie unterscheiden. Beide Felder werden, je nach Zweck, auch der angewandten Chemie zugeschrieben. Favorisierte Anwendungsbeispiele für die technische Chemie finden sich in der Petrochemie, Textilchemie, Farbenchemie, Polymerchemie oder Lebensmittelchemie.
Auch in der organischen Chemie haben sich Spezialwissenschaften, wie die Biochemie, entwickelt. Eine weitere Unterscheidung kann nach dem Zweck erfolgen. Demnach lässt sich zwischen analytischer Chemie und präparativer Chemie unterscheiden.